Ich bin ein ehemaliges Heimkind und wurde mit siebzehn Jahren schwanger. Mit dem Vater meines Kindes, Matthias Franke (heute 43 oder 44 Jahre alt), hatte ich nur eine kurzzeitige Beziehung. Mit 18 habe ich einen anderen Mann geheiratet und war ein halbes Jahr später schon geschieden. Meine eigene Mutter hat bei dem Jugendamt Anzeige erstattet, mit der Begründung, dass ich mit 18 nicht in der Lage wäre für mein Kind zu sorgen und es zu erziehen, obwohl meine Mutter auch erst 18 Jahre alt war, als ich geboren wurde. Auf Grund der Anzeige, mein Sohn war ein halbes Jahr alt, bestellte man mich zum Jugendamt. Ich nahm den Termin wahr und begab mich mit meinem Sohn zum Amt. Dort wurden gleich die Türen hinter mir verschlossen. Mir wurde mitgeteilt, dass Heimkinder das “Allerletzte” wären. Man sagte mir, dass ich den Raum erst verlassen darf, wenn ich die Adoptionspapiere unterschreibe. Im Nebenraum saßen schon die Adoptiveltern und warteten. Das Kind wurde mir aus den Armen gerissen. Ich werde den Schrei meines Kindes nie vergessen können! Als ich gehen durfte, sagte die Sachbearbeiterin vom Jugendamt Leipzig folgenden Satz: “Wenn sich heraus stellen sollte, dass das Kind physische oder psychische Schäden hat, bekommen Sie es wieder!” Danach lief ich ziellos mehrere Stunden durch die Stadt und fragte mich, was ich falsch gemacht habe. Ich hatte damals nicht viel Geld, aber meinem Kind ging es gut bei mir. Mein sehnlichster Wunsch, auch der meiner Familie ist es, Andre in die Arme schließen zu können.
Mit freundlicher Genehmigung von Iris Barth.
Gesuchte Person: Richter, Andre
Anzeige-Nr. 11190
Eingangsdatum: Suchende Person: Barth, Iris geb. Hohmann
geb. am 14.06.1968 in Leipzig Deutschland