Ich suche meinen Sohn Denny. Der Vater von Denny heißt Uwe Gerisch, geb. in Zeitz. Mein Sohn ging erst in eine ganz normale Kinderkrippe, später dann in eine Wochenkrippe.
Denny war also nur am Wochenende bei mir zu Hause. In diesem Jahr trennte ich mich von Dannys Vater und meine Mutter starb. Alles zusammen ließ mich in ein ganz tiefes Loch fallen und ich war nervlich sehr angeschlagen.
Im .08. 1980 war Denny aus der Wochenkrippe verschwunden und ich wurde zum Jugendamt bestellt. Dort wurde mir vorgeworfen, dass ich ja nie Geld hätte, um ausreichend für den Lebensunterhalt meines Sohnes sorgen zu können und außerdem wäre ich nervlich dazu auch nicht in der Lage. Man setzte mich dort so massiv unter Druck, dass ich letztendlich die Adoptionsfreigabe unterschrieb. Es ist möglich, dass Denny nach der Adoption einen anderen Namen erhalten hat. Der Tod meiner Mutter, die Trennung von meinem Lebensgefährten und die Wegnahme von Danny manövrierten mich dann endgültig ins Aus. Ich war dann vier Wochen nicht arbeiten und wurde verhaftet. Verurteilt nach § 249. Die Haftzeit verbrachte ich in Dessau. Ich möchte meinen Sohn gerne wieder sehen und ihm meine Sicht der Dinge erklären. Er soll von einem Lehrerehepaar adoptiert worden sein. Diese Auskunft erhielt ich nach meiner Haftzeit von einer Mitarbeiterin des Jugendamtes.
Mit freundlicher Genehmigung von Frau Monika Jäger.

Ich suche meinen Neffen Dennis. Meine Schwester Gerlinde Kontosz musste ihn damals, in der ehemaligen DDR zurücklassen, da die Behörden ihr damals nicht mitteilten, wo er sich befand. Meine Schwester wurde damals wegen Republikflucht verhaftet. Sie leidet sehr darunter.
Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Norbert Flicka.

Ich suche meine Tochter. Sie wurde 1989, mit knapp fünf Jahren, zwangsadoptiert. Sie könnte auch unter dem Namen Monique Mentz adoptiert worden sein. Schon lange suche ich sie und finde keine Ruhe.
Mit freundlicher Genehmigung von Frau Simone Moos.

Ich suche meine Schwester. Ich wurde adoptiert, eine Zwangsadoption ist nicht auszuschließen. Meine Mutter, Renate Klose, lebte zur damaligen Zeit mit meinem Vater Detlef Klinger in Niederwiesa, bei Chemnitz. Kurz nach meiner Geburt kam ich ins Heim nach Schlema. Ich kam zu Pflegeeltern, die mich später adoptierten.
Jetzt bin ich auf der Suche nach meinen leiblichen Eltern und nach meinen Geschwistern. Dieses Jahr, im .11., habe ich nochmals in meine Adoptionsakte einsehen dürfen, erstmals 1999. Mir ist aufgefallen, dass in meiner Akte viele Aufzeichnungen verschwunden sind, welche 1999 noch vorhanden waren. Zum Beispiel die Unterlagen meines Vaters. Es ist unklar, weshalb er ins Gefängnis musste, damals stand vieles von der Stasi dabei, 2008 jedoch nicht. Nun zu meinem Vater. Ich habe erlesen können, dass mein Vater in Berlin verheiratet war und noch ein Kind hat. Der Name seiner damaligen Frau war Gabriela Klinger. Der Name des Kindes lautete Daniel Klinger, geb. am 08.08.1985 in Berlin. Sie wohnten in der Christburger Str. 30 in Berlin.
Diese Namen und Daten entnahm ich den “Unterhaltsforderungen” von Detlef Klinger. Ebenfalls konnte ich den Namen seines Vaters erlesen, dieser lautet Gerhard Klinger. Er wohnte damals in der Rykestr. 52 in, Berlin. Mein Vater saß mehrere Male im Gefängnis und wurde aus Berlin zwangsverwiesen. Laut Auskünften des Einwohnermeldeamtes Niederwiesa, sind meine Eltern 1990 in die BRD gezogen. Ich habe erfahren, dass Renate am 31.01.1990 nach München, in die Drygalski Allee 118 verzogen ist.
Detlef zog nach Berlin, in die Prenzlauer Allee 216. 1992 zog meine Mutter auch nach Berlin, in die Schönhauser Str. 35 nur wenige Straßen weiter. Später zog sie in die Prenzlauer Allee 216! Danach verläuft sich die Adresssuche, da sie nicht mehr dort gemeldet sind. Ebenfalls habe ich erfahren, dass meine Mutter[ 1995 geheiratet hat. Vielleicht meinen Vater? Wenn man alle gesammelten Adressen zusammen nimmt, wird es merkwürdig. Ich habe diese auf der Stadtkarte angesehen.
– Gerhard Klinger, Großvater, Rykestr. 52
– Gabriela und Daniel Klinger, Frau oder Exfrau meines Vaters, Christburger Str. 30
– Detlef Klinger und Renate Klose, Prenzlauer Allee 216
Diese vier Adressen liegen ganz nah beieinander, man kann sie ohne Probleme, in ein paar Minuten zu Fuß erreichen. Das finde ich komisch. Vorerst endet meine Suche, da ich wie vor Mauern stehe.
Leider wollen meine Adoptiveltern nicht, dass ich mich auf meine Herkunftssuche begebe. Ich kann sie zwar verstehen, dennoch interessiert mich meine Herkunft und ich möchte wissen, was damals wirklich geschehen ist. Ich hatte es gut bei ihnen. Vielleicht könnt Ihr mir bei meiner Suche weiter behilflich sein, es wird sicher noch ein langer Weg.
Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Patrick Freyer.