Meine Tochter Cornelia Schuhl ist am 30.07.1987 in Eisenach geboren. Am 11.07.1988 war ich mit ihr beim Kinderarzt, sie hat eine Impfung bekommen. Die Ärztin sagte, dass es möglich wäre, dass Cornelia sich in ein paar Tagen nicht ganz wohlfühlt, eine Nebenwirkung der Impfung, was aber nicht weiter schlimm sei. Am Donnerstag, den 14.07.1988 ging es meiner Tochter wirklich nicht gut. Ich gab ihr Diät, wie es die Ärztin geraten hat. Einen Tag später verbesserte sich der Gesundheitszustand meiner Tochter, jedoch am darauf folgenden Tag verschlechterte sich Ihr Zustand erneut. Ich rief einen Arzt, dieser konnte nichts feststellen, aber um sicher zu gehen, überwies er Cornelia in die Kinderklinik. Zur Abklärung ihres Unwohlseins sollte sie eine Nacht in der Klinik verbleiben. Dort sagte man mir, dass Cornelia beobachtet werde. Das Klinikpersonal wollte mich am nächsten Morgen anrufen. Am Sonntagmorgen, gegen neun Uhr, rief ich von einer Telefonzelle aus die Kinderklinik an.
Die leitende Ärztin sagte mir:
„Es wird Zeit, dass Sie anrufen. Ihre Tochter Cornelia ist gestern Abend gegen 20 Uhr verstorben.“ Wir sollten kommen und ihre Sachen holen. Sie sagten noch, sie hätten ein Telegramm geschickt, welches ich aber erst am Sonntag Mittag, nachdem ich schon in der Klinik war, bekommen habe. Wir durften unsere Tochter nicht mehr sehen, um sie zu verabschieden. Ich kann nicht glauben, dass sie wirklich verstorben ist, da ja aus verschiedenen Kliniken Kinder verkauft wurden.
Mit freundlicher Genehmigung von Frau Ute Roth.